Durch den Erwerb des US-Biohändlers Whole Foods kann Amazon im großen Stil in den stationären Lebensmittelhandel einsteigen. Zudem wird das Eigenmarkenprogramm des profilierten Bio-Filialisten auf allen Food-Verkaufskanälen des Online-Riesen erhältlich sein. Die Übernahme kostet Amazon 13,7 Mrd. US-Dollar.
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Amazon Fresh verbindet das Online-Supermarktsortiment mit einem Marktplatz für lokale Händler. So deckt der Online-Primus nicht nur den allumfänglichen Lebensmittel-Einkauf, sondern sogar den Gang zum Bäcker oder Feinkosthändler ab. In den USA hat Amazon den Service seit dem Start 2007 in Seattle sukzessive ausgebaut. Derzeit bietet das Unternehmen den Dienst in mehr als zehn US-Metropolregionen an, darunter Chicago, New York und Los Angeles.
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Im Juni 2016 startet der Fresh-Dienst erstmals in Europa und zwar in London. Mehr als 50 lokale Produzenten und Händler, wie etwa Fischhändler oder Spezialitätengeschäfte, sind mit von der Partie. Der Lieferservice ist Prime-Mitgliedern vorbehalten, die eine zusätzliche Monatspauschale von 6,99 Britischen Pfund zahlen müssen.
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P. v. Bruchhausen
Aber nicht nur über Fresh verkauft Amazon Lebensmittel: Mit seinem superschnellen Lieferdienst Prime Now ist der Online-Händler im Mai 2016 auch in Berlin gestartet. Das Versprechen: Kunden können bestellte Waren gegen Gebühr in nur einer Stunde erhalten, die Lieferung in einem Zwei-Stunden-Fenster am gleichen Tag ist gratis. Der Dienst ist Mitgliedern des Kundenbindungsprogramms Prime vorbehalten, dessen Jahresgebühr von nun 69 Euro auch kostenloses Streamen von Filmen und Serien sowie Musik umfasst.
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Es befinden sich verpackte, tiefgekühlte und frische Lebensmittel im Sortiment. Auch Getränke, verpacktes Obst und Gemüse und Waren des täglichen Bedarfs können Kunden bestellen. Insgesamt bietet der Händler mehr als 10.000 Artikel über den Dienst an.
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Die schnelle Kommissionierung der Ware erfolgt für Berlin in einen zentralen Lager im Ku'damm-Karree. Bei der Kommissionierung nutzt Amazon Codes, die an den Regalen angebracht sind. Die Mitarbeiter kommissionieren die Ware in braune Papiertüten.
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Für die schnelle Lieferung zum Kunden setzt Amazon auf eigene Lieferfahrzeuge. In Verkehrsstoßzeiten kommen in der City auch Fahrradkuriere zum Einsatz.
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Mittlerweile gibt es Prime Now auch in der Bayern-Metropole München. Beim Start im August 2016 bezieht Amazon erstmals auch kleinere lokale Fachhandelsgrößen prominent ins Angebot mit ein. So gibt es Süßgebäck, Brötchen und Brot von der lokalen Bäckergröße Rischart sowie Wurst und Feinkostwaren vom Traditionsmetzger Vinzenzmurr. Kommissioniert wird aus einem 2200 qm umfassenden Lager in der zentrumsnahen Arnulfstraße.
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C. Lattmann
Doch sucht Amazon auch nach Möglichkeiten, sich die teure letzte Meile zu sparen. Erste Tests laufen hierzulande auch mit den eigenen Paketstationen Amazon Lockers. Die ersten digitalen Abholstationen in München und Berlin sind anders als der abgebildete in den USA in dunkelgrau gehalten und oftmals angedockt an Shell-Tankstellen. Zur Unterscheidung tragen sie Vornamen wie Elma, Yannik oder Fabian.
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Um das Nachordern von FMCG-Artikeln kinderleicht zu machen, setzt Amazon auf sogenannte Dash Buttons. Seit August 2016 gibt es die gebrandeten Bestellknöpfe auch in Deutschland. Derzeit bietet Amazon 32 verschiedene an, die jeweils das Logo einer Marke tragen. Auch dieses Angebot ist Amazon-Prime-Kunden vorbehalten. Der Schwerpunkt liegt wie in den USA auf dem Drogeriesortiment. Zeitgleich startete der Dash Button auch in Österreich und Großbritannien.
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Auf den Wocheneinkauf im Trockensortiment zielt der Service Amazon Pantry ab. Der Startschuss in Deutschland für die Pakete mit haltbaren Lebensmitteln, Drogerie-Artikeln oder Haushaltsbedarf fiel im Oktober 2015. Die online zusammengestellten Boxen werden innerhalb von zwei bis drei Tagen an die Kunden geliefert und steht Prime-Kunden exklusiv zur Verfügung. Derzeit wird eine Gebühr von 2,99 Euro pro Box fällig, ab 29 Euro Bestellwert ist der Versand kostenfrei.
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In den USA geht Amazon sogar noch einen Schritt weiter: Über exklusive Eigenmarken forciert der Online-Riese in den USA den Wettbewerb in der Lebensmittelbranche. Unter "Wickedly Prime" verkauft der Online-Händler seit vergangenem Jahr ein kleines Snacksortiment (Popcorn, Tortilla-Chips und Mandeln). Amazons Prime-Mitglieder können sich nun für den Filmabend mit Eigenmarken-Snacks des Online-Händlers ausstatten: Auch in Deutschland ist die Marke bereits eingetragen. Und zwar für alle Arten von Lebensmitteln bis hin zu Dienstleistungen im Bereich Verpflegung.
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Seit Anfang Juli 2016 gibt es Kaffee und Babynahrung beim US-Online-Händler Amazon als Eigenmarke. Während die Babynahrung unter der Range Mama Bear angeboten wird, gibt es Kaffee unter der Marke Happy Belly. Mit 9,99 US-Dollar für 12 Unzen (umgerechnet 300 Gramm) Kaffee macht Amazon deutlich, dass hier nicht unbedingt die Kunden von Lebensmitteldiscountern, sondern eher die von Starbucks die Zielgruppe sind.
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Unter der Marke Amazon Elements vertreibt der Online-Spezialist bereits seit Ende 2014 Feuchttücher für Babies - exklusiv für Prime-Kunden. Zunächst umfasste das Angebot auch Windeln. Wegen Qualitätsmängel musste Amazon sie nach nur einem Monat wieder aus dem Sortiment nehmen.
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Ende Februar 2017 erweitert der US-Konzern die Eigenmarke Amazon Elements auf dem Heimatmarkt um Nahrungsergänzungsmittel. Dabei handelt es sich um Produkte wie etwa Tumeric-Wurzel, Calcium-Komplex, Vitamin D2 oder Vitamin K2. Auf den braunen Fläschchen in Apothekerlook ist der Absender deutlich aufgedruckt.
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Einen Testballon für E-Food lässt Amazon seit Herbst 2016 steigen: Zusammen mit dem US-Fleischriesen Tyson Foods hat der Online-Händler ein Rezeptbox-Angebot ähnlich dem des Rocket-Start-ups Hello Fresh auf den Markt gebracht. Die saisonal wechselnden Premium-Kochboxen werden über den Lebensmittel-Lieferdienst des Händlers ausgeliefert.
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In den USA tüftelt Amazon derweil an neuen Konzepten. Eine zentrale Rolle spielen eigene stationäre Shops. So will der Online-Riese für seinen Frischware-Lieferservice Fresh in einem Pilotprogramm 20 eigene Läden in Städten wie Seattle, Las Vegas, New York und Miami eröffnen. Zehn von ihnen sollen kleine Supermärkte sein, in denen Kunden Ware vor Ort kaufen können. Bei den restlichen zehn soll es sich um Abholstationen handeln. Die ersten Drive-Staionen wurden erst kürzlich in Seattle im Testbetrieb geöffnet.
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Ein weiteres stationäres Konzept ist das Kleinflächenkonzept Amazon Go. Seit Ende 2016 wird der erste Markt in Seattle von Amazon-Mitarbeitern bereits getestet. Wann auch Kunden dort einkaufen können ist noch unklar. Das Sortiment auf umgerechnet 167 qm umfasst vornehmlich Convenience-Artikel.
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Verzehrfertige Speisen fürs Frühstück, Mittag- oder Abendessen werden täglich frisch vor Ort hergestellt. Zu kaufen gibt es aber auch zahlreiche Waren des täglichen Bedarfs, wie Brot, Milch oder Schokolade. Markenprodukte sollen genauso erhältlich sein wie eine Auswahl an Getränken.
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Bei dem Convenience-Store setzt der Online-Riese auf die neuste Technologie: Der Markt in Seattle kommt gänzlich ohne Kassen aus. Hierfür müssen sich Kunden beim Betreten des Marktes mittels App einloggen, dann können sie die Produkte einfach aus dem Regal nehmen und den Laden wieder verlassen, verspricht Amazon. Der Kassiervorgang entfällt, stattdessen kommt die Quittung kurze Zeit später auf digitalem Weg. Die Technik hakt allerdings im Moment: Bei mehr als 20 Personen funktioniert das System nicht; der offizielle Start-Termin wurde verschoben.
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Zudem testet Amazon in den USA alternative Zustellmöglichkeiten. Im Oktober 2015 startete mit Flex eine Transport-Variante des ultraschnellen Prime-Now-Dienstes. Dabei übernehmen Privatleute die Belieferung von Sendungen und verdienen sich damit ein flexibles Zubrot.
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Die Privatleute lassen sich registrieren und holen mit ihrem eigenen Pkw die Pakete von den Amazon-Distributionszentren ab. Gesteuert über eine App liefern sie die Ware direkt an Endkunden aus. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Lösung auch auf den deutschen Markt ausgeweitet wird.