Coop ist der letzte einheimische Anbieter im tschechischen LEH
Mathias Himberg
Der Markt in Cesky Krumlov ist einer der Vorzeige-Standorte der tschechischen Coop, die mit einem Marktanteil von rund 6 Prozent auf Platz 5 der Handels-Top-Ten liegt - hinter der Schwarz-Gruppe (24 Prozent), Rewe Group (15), Ahold (14) und Tesco (10).
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Die 1.200 qm große Filiale des Formats Terno bringt es auf rund 100 Millionen Kronen Umsatz (etwa 3,7 Millionen Euro) – obwohl Kaufland, Tesco, Penny und Lidl in der Kleinstadt mit ihren 13.000 Einwohnern ebenfalls vertreten sind.
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Als „tschechischer Laden mit tschechischen Waren“ positioniert sich Coop gegenüber der internationalen Konkurrenz. Doch das funktioniert nicht mehr recht, seitdem sich auch Penny als „schön tschechisch“, bezeichnet und Marktführer Kaufland „aus Liebe zu Tschechien“ handelt.
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Regionale Produkte hingegen sind noch ein Alleinstellungsmerkmal der Konsumgenossenschaft. Folgerichtig weisen zahlreiche Regalstopper auf Produkte von Herstellern hin, die den Kunden räumlich und emotional nahe sind.
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Das gilt auch für Back- und Konditorwaren von lokalen Betrieben, die Coop in Cesky Krumlov aufmerksamkeitsstark neben den Bedientheken präsentiert.
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In jeder Coop-Filiale gibt es eine Theke für Fleisch und Wurst, manchmal auch für Käse und Fisch - wenn auch so gut wie nie 22 Meter lang wie in Cesky Krumlov. Denn durchschnittlich sind die 2900 Filialen nur 150 Quadratmeter groß.
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Ein Sortiment mit 16.000 Artikeln ist die absolute Ausnahme - meistens sind es um die 2000. Wenn aber der Platz da ist, ist ein umfangreiches Biersortiment in Tschechien ein absolutes Muss.
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Coop ist fast nur in kleinen Orten vertreten, wo es auch als Landkaufhaus mit Nonfood und Dienstleistungen wie Geldautomat, Postannahmestelle und OTC-Bedarf punkten kann. "Wenn es auch sonst nichts mehr gibt, ein Coop ist immer da", sagt sogar der Manager eines Wettbewerbers.
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Das Problem sind die hohen Betriebs- und Personalkosten an kleinen Standorte mit geringer Kaufkraft und niedrigen Umsätzen. Auf kleine Ortschaften ist Coop aber festgelegt, denn große Städten sind mit Flächen von Wettbewerbern bereits überbesetzt.
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Mit Qualität und Frische will sich Coop profilieren - doch der Wettbewerb spielt diese Themen mindestens ebenso gut. Im Ladendesign muss die finanzschwache Genossenschaft zu einfachen Mitteln wie Markisen und Rollmöbeln greifen - anders als die starke internationale Konkurrenz.
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Obwohl Coop in den vergangenen Jahren fast alle 2900 Filialen erneuert hat, wirken sie noch immer traditionell. Der Markt in Cesky Krumlov, eröffnet 1995, wurde 2005 und 2011 renoviert.
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Die Weinabteilung wurde mit einfachen Mitteln aufgewertet: Über die neuen Holzregale spannen sich Holzlamellen - ohne dass man Boden oder Deckenbeleuchtung hätte ändern müssen.
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Eine Stärke sieht Coop in der Kundennähe: "Wir haben eine lange Historie, die Kunden kennen uns, und wir kennen sie", sagt Jan Gusl, Vorsitzender der Einkaufszentrale Coop Zentrum. Schließlich seien die Kunden Anteilseigner der Konsumgenossenschaft und entsprechend treu.
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Der Aktionsanteil am Umsatz liegt bei Coop nur bei 25 Prozent – und damit deutlich unter den branchenüblichen 45 Prozent. „Wenn wir das mitmachen würden, könnten wir wirtschaftlich nicht überleben“, räumt Gusl ein.