Innerhalb von 50 Jahren ist Lidl vom Laden zum Weltkonzern gewachsen. 1973 eröffnet die erste Lidl-Filiale in Ludwigshafen-Mundenheim. Im Sommer 1978, als der erste Standort in Öhringen dazukommt (siehe Foto), hat Lidl schon rund 30 Filialen. In der 25 Kilometer entfernten Kleinstadt haben die Neckarsulmer einen Kinosaal in ein Ladengeschäft mit 285 qm Verkaufsfläche umgewandelt.
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Lidl
Von der Filiale in Ludwigshafen-Mundenheim ist dieses spätere Foto erhalten.
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ZDF/Frontal 21
Der langjährige Lidl-Chef Klaus Gehrig hat den massiven Ausbau des Unternehmens zum Konzern maßgeblich geprägt. Seit 1976 war der ehemalige Aldi-Manager in Neckarsulm aktiv. Von 0 auf fast 100 Mrd. Euro ist der Lidl-Umsatz unter seiner Ägide gewachsen. 2021 schied er aus dem Unternehmen aus. Hier ist Gehrig bei einem seiner einst gefürchteten Filialbesuche zu sehen.
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Lidl; P. von Bruchhausen; Getty Images; M. Stockburger / Composing: LZ
Nachdem Klaus Gehrig die Gesamtverantwortung für die Schwarz-Gruppe übernommen hatte, gab er die operative Leitung von Lidl ab, zog im Hintergrund aber weiter die Strippen. Zunächst übernahm 2005 kurzzeitig Walter Pötter, noch im selben Jahr folgte Wilfried Oskierski. 2008 hatte Karl-Heinz Holland den Vorstandsvorsitz. Der Einkäufer konnte sich bis 2014 halten. Auf ihn folgten Sven Seidel (bis 2017) Jesper Højer (bis 2019) und Ignazio Paternò, der mitten in der Corona-Pandemie im Sommer 2020 hinwarf. Der heutige Schwarz-Komplementär Gerd Chrzanowski, der sich eigentlich schon als designierter Nachfolger Gehrigs auf künftige Aufgaben vorbereiten sollte, übernahm. Im Dezember 2021 rückte er dann tatsächlich an die Gruppenspitze. Seitdem führt Kenneth McGrath den Schwarz-Discounter. (v.links oben nach rechts unten)
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Jörg Konrad
Die internationale Expansion startet Lidl im Jahr 1989 im Nachbarland Frankreich. Danach folgen 1992 Italien, 1994 Großbritannien und weitere europäische Länder.
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LZ-Archiv
Nach dem Mauerfall macht sich auch Lidl auf den Weg in die ehemalige DDR. Dort bieten sich großes Expansionschancen.
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LZ
Explosive Werbung: 1995 sollen knallharte Preise Kunden in die Filialen holen.
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LZ
Seit den 1990er Jahren werden Eigenmarken immer wichtiger.
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LZ
1996 gibt es aber auch schon Qualität zum Sonderpreis.
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LZ
Das Nonfood-Sortiment war bunt durcheinandergewürfelt. Als Models werden damals gern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt.
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Manfred Stockburger
Ende der 1990er Jahre werden die ersten Standard-Filialen gebaut. Dieses Exemplar stammt allerdings aus dem Jahr 2005 und ist schon deutlich größer als die ersten Bauten.
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Bert Bostelmann
Auch im Inneren verändert sich das Gesicht der Verkaufsstellen.
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Tom Kawara
Die ersten Filialen im Hochpreisland Schweiz werden 2009 eröffnet.
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Christian Lattmann
2008 beginnt bei Lidl das Online-Zeitalter. Lebensmittel sind im Web-Angebot allerdings kaum zu finden. Auch ein Click&Collect-Projekt wird kurz vor dem geplanten Start wieder gestoppt.
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Thomas Schindel
Das Filialgeschäft rückt wieder in den Fokus. 2015 zeigt der Discounter in Heilbronn ein neues Konzept mit teilweise deutlich größeren Verkaufsflächen. Die Präsentation von Qualität und Frische wird immer wichtiger.
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Thomas Schindel
Insbesondere das Frischeangebot wird ausgebaut, weit über 100 Obst- und Gemüseartikel sind damals im Programm. Auch mit seinen Backwarenkonzept setzt Lidl langfristig Maßstäbe.
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Mathias Himberg
Parallel investiert der Discounter gezielt in Marketingaktionen. Zum Beispiel werden für deutsche Händler Eventfilialen auf Rockkonzerten ein Thema. 2015 baut Lidl bei Rock am Ring. Auf 1700 qm gibt es dort 160 verschiedene Festival-relevante Artikel. Der Andrang ist riesig. 100 Mitarbeiter halten den Betrieb bis spätabends in drei Schichten am Laufen.
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Lidl
In den Großstädten profilieren sich große Marken zunehmend mit Pop-up-Stores. Im September 2016 präsentiert sich Lidl in Hamburg am Neuen Wall für zehn Tage lang mit einer Boutique. Unter der Eigenmarke Esmara gibt es die dort eine Premium-Kollektion.
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Lidl USA
2017 wagt Lidl schließlich den Sprung über den großen Teich. Nach einem holprigen Start in den USA – rund 100 schon akquirierte Standorte wurden wieder storniert – korrigiert der Händler den Kurs. Für zahlreiche Lidl-Manager wird das Abenteuer zur Endstation ihrer Karriere. Der Discounter will eher die einkommensstärkere Mittelschicht ansprechen und die US-Expansion eher mit Augenmaß angehen. Nach sechs Jahren hat Lidl aber immer noch nur rund 180 Filialen an der US-Ostküste.
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Martin Hangen
In den USA werden übergroße Filialen gebaut, in der Heimat wird das Format flexibler, um auf unterschiedliche Standortbegebenheiten eingehen zu können. 2019 präsentiert Lidl seine aktuell kleinste Fläche auf gerade mal 503 qm in München.
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Martin Hangen
In der Münchener Innenstadt-Filiale wird das Sortiment auf schätzungsweise 80 Prozent reduziert. Das Ambiente erinnert an einen Convenience-Shop.
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Klaus Ohlenschläger
Groß geht aber auch: 2019 eröffnet Lidl in Frankfurt-Niederrad die erste deutsche Metropolfiliale. Das Konzept für Ballungsräume wurde vorher im Ausland getestet.
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Klaus Ohlenschläger
Das zweigeschossige Format verbindet Parken und Einkaufen in einem Gebäude auf kleineren City-Grundstücken.
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Lidl Schweiz
Auf der Suche nach kundennahen Standorten passt sich der Discounter mitunter auch im Ladendesign an. Ein Beispiel ist die 2018 eröffnete Filiale in der denkmalgeschützten Fraumünsterpost im Herzen von Zürich. Mit einem speziell auf den Standort abgestimmten und ungewöhnlichen dezenten Auftritt will Lidl Innenstadtkunden für sich gewinnen.
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Thomas Schindel
Die alte Deutschlandzentrale in der Neckarsulmer Rötelstraße platzt inzwischen aus allen Nähten. Der Neubau wird aber nicht, wie ursprünglich geplant, in der direkten Nachbarschaft realisiert, sonden in...
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Ralf Seidel
...Bad Wimpfen. Im Frühjahr 2021 bezieht Lidl Deutschland seinen neuen Campus. Lidl hat in den zukunftsträchtigen und repräsentativen Zentralbau einen dreistelligen Millionenbetrag investiert. Der weitläufige Gebäudekomplex erstreckt sich auf 130.000 qm und bietet den Mitarbeitern moderne Büros, Restaurants, eine Musterfiliale und ein großes Fitnessstudio. Die Lidl Stiftung, also die internationale Lidl-Zentrale, ist weiterhin im Neckarsulmer Stiftsberg-Areal angesiedelt.
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Visualisierung: Ipai
Auch beim Mega-Thema Künstliche Intelligenz hat der Händler den Anspruch, ganz vorne mitzuspielen. In Heilbronn treibt die Schwarz-Gruppe gemeinsam mit Partnern einen eigenen KI-Park "Ipai" voran. Noch sind die Steinäcker zwischen dem Joghurtwerk von Friesland-Campina und der Kaufland-Wurstproduktion eine grüne Wiese. Bis in zehn Jahren soll dort aber ein Arbeitsumfeld für rund 5000 KI-Experten entstehen mit Büros, Reallabors und Wohnungen.