Corona-Krise Ethanolpreis setzt der Spirituosenindustrie zu
Das gelte für Lieferverträge von einer Dauer von mindestens 3 Monaten. Auf dem Spotmarkt würden bereits jetzt weit höhere Summen gezahlt. Die hohen Preise seien ein herber Einschnitt für die Spirituosen-Hersteller. In der Branche ist es üblich, quartalsweise zu bestellen. "Die Spirituosenindustrie muss ihre Mengen sichern", rät Berg. Die Hersteller äußern sich im Gespräch mit der LZ zurückhaltend. Wenn der Preis bis zum vierten Quartal so hoch bleibe, sei man betroffen, teilt ein großer Hersteller aus Deutschland im Vertrauen mit.
"In zwei bis drei Wochen ist der Engpass vorbei." Dann verlagere sich das Problem in die Logistik. Der Grund: Laut Berg könnten Flaschen zur Desinfektionsmittel-Produktion sowie LKW-Fahrer fehlen.
Jägermeister spendete in dieser Woche 50.000 Liter Alkohol an das Klinikum in Braunschweig. Laut dem Krankenhaus produziert die hauseigene Apotheke daraus Hand-Desinfektionsmittel für die Kliniken der Region. Wie Jägermeister auf LZ-Anfrage mitteilte, wird der Kräuterlikör-Hersteller aber nicht selbst Desinfektionsmittel produzieren.
Die Schladerer Hausbrennerei beliefert das Freiburger Universitätsklinikum mit 12.000 Liter Alkohol. Das sächsische Unternehmen Verbio produziert bereits Desinfektionsmittel aus Treibstoff-Alkohol in seinem Werk in Zörbig. Andere große Unternehmen wie Bacardi und Pernod Ricard haben angekündigt, Desinfektionsmittel selbst zu produzieren und Ethanol zu spenden.
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