Edeka Seidl in Kulmbach
Shop-in-Shop im Supermarkt
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Im Einkaufszentrum Fritz im oberfränkischen Kulmbach tritt Edeka-Kaufmann Michael Seidl die Nachfolge von Kaufland an. Er setzt auf Fachshops auf der Fläche, um in der Innenstadt attraktiv zu sein.
Bildergalerie: Edeka Seidl in Kulmbach
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Besondere Lagen erfordern besondere Konzepte. Edeka Seidl passt sich mit seinen Shops und deren Fachmarktcharakter dem Prinzip des Einkaufszentrums an. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Am 15. Dezember 2020 hat Michael Seidl seinen zweiten Markt in Kulmbach eröffnet. Die Verkaufsfläche beträgt 2700 qm, die fünf "Shop-in-Shops" haben eine Größe von 20 bis 40 qm. Den Anfang macht der Hofladen mit 500 Produkten örtlicher Erzeuger. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Es folgt das Süßwaren-Trio, angefangen mit Lindt. Laut Seidl wird bei ihm mit 300 Artikeln das komplette Handelssortiment inklusive loser Ware angeboten. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Der Pralinenladen der Frankenwald-Confiserie Bauer mit 260 handgefertigten Artikeln ist direkt nebenan. Interessante Erkenntnis nach einigen Wochen Betrieb: Die zwei Schokoladen-Nachbarn performen gleich stark auf hohem Niveau. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Im "Bärendealer"-Shop bietet der Händler Produkte etwa von Jelly Belly oder Look-O-Look an. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Den Fachshops gegenüber liegt die Obst- und Gemüseabteilung mit einem besonderen Fokus auf Bioprodukte. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Seidl spricht Einheimische und Touristen über die Abteilungsbeschriftungen charmant auf fränkisch an. "Heid gibbds Biddsa" lautet die Aufforderung zum Griff in die Pizza-Truhe. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Die Bezeichnung "Laabla & Weggla" dürfte manchen Nicht-Einheimischen zum Stehenbleiben und Nachdenken bewegen. Es bedeutet soviel wie "Brötchen und kleine Brote". (Bild: Jürgen Schraudner)
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In seinem keine zwei Kilometer entfernten zweiten Kulmbacher Markt hat Seidl eine Unverpackt-Station. Um keine Doublette zu produzieren, setzt er in der Innenstadt auf Bioartikel der Marke "Unverpackt für alle" in Joghurt-Mehrweggläsern. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Für Wohlfühlatmosphäre sorgt bei der Raumgestaltung der Einsatz von viel Holz wie hier in der Süßwarenabteilung. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Daneben zieht sich das Thema Backsteine als gestalterisches Element durch den gesamten Markt. Auch an den Frischetheken findet sich die fränkische Mundart: "Sching'n"... (Bild: Jürgen Schraudner)
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... oder "Drei Äidsch" steht auf den Kühlschränken im hinteren Bereich. (Bild: Jürgen Schraudner)
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In der Bedientheke liegt lokales Schweinefleisch und Bio-Rind. Seidl verfolgt den Ansatz, keine vergleichbaren Günstigteile anzubieten. Dafür bleiben die Preise mit einem Aufschlag von 10 bis 20 Prozent moderat. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Für die Inneneinrichtung zeichnet Panzer Ladenbau verantwortlich. Hier werden Wurst-Snacks durch die Holzkonstruktion besonders ins Blickfeld gerückt. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Der Markt beinhaltet insgesamt 28.000 Artikel. Zu den Besonderheiten gehören... (Bild: Jürgen Schraudner)
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... Kräuter von Infarm sowie... (Bild: Jürgen Schraudner)
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... gekühlte Getränke aus einem begehbaren Kühlschrank. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Die Spirituosenvitrine grenzt die Weinabteilung von der Fläche ab. Dadurch entsteht ein weiterer Raum, die "Weinvitrine", die durch einen Torbogen betreten wird. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Wein und Sekt stehen in der Gondel. Im Hintergrund ist die Innenseite der Spirituosenvitrine zu sehen. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Unmittelbar neben der Weinabteilung befindet sich der fünfte Shop mit Accessoires der Marke Depot. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Im Einkaufszentrum Fritz sind namenhafte Ketten wie H&M, Deichmann, Bijou Brigitte und ein Tedi vertreten. Einen Drogeriemarkt gibt es aber nicht. Entsprechend großzügig und farblich auffällig fällt die Drogerieabteilung aus. Ingo Lehmann, Oberbürgermeister der Stadt Kulmbach, und Centermanagerin Anja Curioso Naiaretti versprechen sich von dem neuen Markt eine Belebung des Einkaufszentrums. Für Kulmbach sei ein großer Supermarkt im Innenstadtbereich von größter Bedeutung, sagte Lehmann zur Eröffnung. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Besondere Lagen erfordern besondere Konzepte. Edeka Seidl passt sich mit seinen Shops und deren Fachmarktcharakter dem Prinzip des Einkaufszentrums an. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Am 15. Dezember 2020 hat Michael Seidl seinen zweiten Markt in Kulmbach eröffnet. Die Verkaufsfläche beträgt 2700 qm, die fünf "Shop-in-Shops" haben eine Größe von 20 bis 40 qm. Den Anfang macht der Hofladen mit 500 Produkten örtlicher Erzeuger. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Es folgt das Süßwaren-Trio, angefangen mit Lindt. Laut Seidl wird bei ihm mit 300 Artikeln das komplette Handelssortiment inklusive loser Ware angeboten. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Der Pralinenladen der Frankenwald-Confiserie Bauer mit 260 handgefertigten Artikeln ist direkt nebenan. Interessante Erkenntnis nach einigen Wochen Betrieb: Die zwei Schokoladen-Nachbarn performen gleich stark auf hohem Niveau. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Im "Bärendealer"-Shop bietet der Händler Produkte etwa von Jelly Belly oder Look-O-Look an. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Den Fachshops gegenüber liegt die Obst- und Gemüseabteilung mit einem besonderen Fokus auf Bioprodukte. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Seidl spricht Einheimische und Touristen über die Abteilungsbeschriftungen charmant auf fränkisch an. "Heid gibbds Biddsa" lautet die Aufforderung zum Griff in die Pizza-Truhe. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Die Bezeichnung "Laabla & Weggla" dürfte manchen Nicht-Einheimischen zum Stehenbleiben und Nachdenken bewegen. Es bedeutet soviel wie "Brötchen und kleine Brote". (Bild: Jürgen Schraudner)
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In seinem keine zwei Kilometer entfernten zweiten Kulmbacher Markt hat Seidl eine Unverpackt-Station. Um keine Doublette zu produzieren, setzt er in der Innenstadt auf Bioartikel der Marke "Unverpackt für alle" in Joghurt-Mehrweggläsern. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Für Wohlfühlatmosphäre sorgt bei der Raumgestaltung der Einsatz von viel Holz wie hier in der Süßwarenabteilung. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Daneben zieht sich das Thema Backsteine als gestalterisches Element durch den gesamten Markt. Auch an den Frischetheken findet sich die fränkische Mundart: "Sching'n"... (Bild: Jürgen Schraudner)
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... oder "Drei Äidsch" steht auf den Kühlschränken im hinteren Bereich. (Bild: Jürgen Schraudner)
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In der Bedientheke liegt lokales Schweinefleisch und Bio-Rind. Seidl verfolgt den Ansatz, keine vergleichbaren Günstigteile anzubieten. Dafür bleiben die Preise mit einem Aufschlag von 10 bis 20 Prozent moderat. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Für die Inneneinrichtung zeichnet Panzer Ladenbau verantwortlich. Hier werden Wurst-Snacks durch die Holzkonstruktion besonders ins Blickfeld gerückt. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Der Markt beinhaltet insgesamt 28.000 Artikel. Zu den Besonderheiten gehören... (Bild: Jürgen Schraudner)
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... Kräuter von Infarm sowie... (Bild: Jürgen Schraudner)
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... gekühlte Getränke aus einem begehbaren Kühlschrank. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Die Spirituosenvitrine grenzt die Weinabteilung von der Fläche ab. Dadurch entsteht ein weiterer Raum, die "Weinvitrine", die durch einen Torbogen betreten wird. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Wein und Sekt stehen in der Gondel. Im Hintergrund ist die Innenseite der Spirituosenvitrine zu sehen. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Unmittelbar neben der Weinabteilung befindet sich der fünfte Shop mit Accessoires der Marke Depot. (Bild: Jürgen Schraudner)
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Im Einkaufszentrum Fritz sind namenhafte Ketten wie H&M, Deichmann, Bijou Brigitte und ein Tedi vertreten. Einen Drogeriemarkt gibt es aber nicht. Entsprechend großzügig und farblich auffällig fällt die Drogerieabteilung aus. Ingo Lehmann, Oberbürgermeister der Stadt Kulmbach, und Centermanagerin Anja Curioso Naiaretti versprechen sich von dem neuen Markt eine Belebung des Einkaufszentrums. Für Kulmbach sei ein großer Supermarkt im Innenstadtbereich von größter Bedeutung, sagte Lehmann zur Eröffnung. (Bild: Jürgen Schraudner)
Michael Seidls Idee für seinen zweiten Markt im Fritz-Center Kulmbach ist ebenso einfach wie einleuchtend: "Im Einkaufszentrum suchen Kunden Fachgeschäfte. Darum setze ich auf Shop-in-Shop", so der Edeka-Kaufmann aus der oberfränkischen Bierstadt mit 27.000 Einwohnern. Zudem unterscheide sich der Markt dadurch deutlich von seinem keine zwei Kilometer entfernten Stammsitz.
Die Idee mit den Fachschops dürfte noch einen weiteren Grund haben: Seit der Eröffnung des Einkaufszentrums im Jahr 1999 war Kaufland einer der Ankermieter vom "Fritz". Im Sommer 2019 kam das Aus, seitdem stand die Fläche leer und in der Innenstadt gab es keinen Lebensmittelhändler mehr. Da lag es auf der Hand, die Dinge in dem vor zwei Monaten eröffneten Edeka-Markt grundsätzlich anders zu machen.
Der Markt von Seidl besticht durch ein wertiges Ambiente und Gastrofläche. Vier der fünf Shop-in-Shops – Lokalprodukte und dreimal Süßwaren – liegen in einer Reihe in Eingangsnähe, direkt neben der Obst- und Gemüseabteilung. Kunden treffen also direkt auf die Highlights. Los geht es mit dem "Hofladen": In gemütlicher Atmosphäre verkauft Seidl auf 35 Quadratmetern 500 Produkte örtlicher Erzeuger – darunter Eier, Konfitüren, Nudeln, Eis, Liköre und Wurst.
"Es ist nicht einfach, so viele Produkte zu finden", sagt er. Deshalb hat der Social-Media-Profi Monate vor der Eröffnung einen Facebook-Aufruf gestartet und dadurch neue Lieferanten aktiviert. Nach den vorwiegend deftigen Produkten kommt das Süßwaren-Triple: Lindt-Shop ("komplettes Handelssortiment inklusive loser Ware, 300 Artikel"), ein Pralinenladen mit 260 handgefertigten Artikeln der Frankenwald-Confiserie Bauer sowie der "Bärendealer"-Shop. Hier bietet Michael Seidl Produkte etwa von Jelly Belly oder Look-O-Look an.
Interessante Erkenntnis nach einigen Wochen Betrieb: Die zwei Schokoladen-Nachbarn performen gleich stark auf hohem Niveau. Richtig inszeniert, können Kaufleute also auch in diesen Zeiten Premium verkaufen.
Standortfakten
Adresse: Fritz-Hornschuch-Str. 9, 95326Kulmbach
Eröffnung: 15. Dezember 2020
Verkaufsfläche: 2700 qm
Artikelzahl: 28.000
Lokalprodukte aus Nachbarlandkreisen: 3500
Mitarbeiter: 60
Parkplätze: 120, barrierefrei erreichbar
ÖZ: 7 bis 20 Uhr
Besonderheiten:
5 Shop-in-Shops,
fränkische Abteilungsbezeichnungen,
Infarm-Kräuter,
"Marktküche"-Gastronomie,
Waren-Scanning per Supersmart-Handy-App
Der fünfte Shop (Accessoires der Marke Depot) tanzt mit seiner Lage im Marktinneren nahe der Weinabteilung aus der Reihe. Mit ihrem Torbogen-Eingang ist die Abteilung für Wein und Sekt eigentlich noch ein Laden im Laden, Seidl rechnet sie aber nicht hinzu. Auf jeden Fall fügt sich "Weinvitrine" – so die Bezeichnung – harmonisch in den Backstein-Stil des Gesamtmarktes.
Neben den Shops gibt es weitere Highlights: Einen Kühlschrank von Infarm zur Kräuterzucht sowie ein begehbarer Getränkekühler. In der Bedientheke liegt lokales Schweinefleisch und Bio-Rind. Seidl hat hier den Ansatz, keine vergleichbaren Günstigteile anzubieten. Dafür bleiben die Preise mit einem Aufschlag von 10 bis 20 Prozent moderat.
In Sachen Unverpackt war Seidl deutschlandweit Vorreiter. Weil er seinen ersten Markt nicht kopieren möchte, gibt es statt Abfüllstationen Bioartikel der Marke "Unverpackt für alle" in großen Joghurt-Mehrweggläsern. Ein weiteres Detail grenzt seinen zweiten Markt deutlich vom ersten ab: die fränkische Abteilungsbeschriftung. "Kartoffeln in allen Formen" und "Brötchen zum Aufbacken" heißt da "Ärbfl in alla Forma" und "Laabla zem Aufbaggn".
An der Kasse gibt es mit der Station für die "Edeka Supersmart-App" noch ein Technik-Gadget. Mit der App scannen Kunden zuvor die Ware selbst per Handy – abkassieren entfällt, der Einkauf wird schneller.
Und auch den Weg zum Auto hat Seidl erleichtert. Zu Kaufland-Zeiten gelangten die Kunden mit einem Aufzug außerhalb des Marktes zu den Parkplätzen des Einkaufszentrums in der Tiefgarage. Der Edekaner hat beim Umbau auf Verkaufsfläche verzichtet, dafür bietet er den Kunden nun ebenerdige Pakplätze an, die barrierefrei erreicht werden können und unabhängig vom Einkaufszentrum sind.
(Andreas Hösch/ky)
Dieses Händlerporträt entstand in Zusammenarbeit mit LZdirekt. Der Text erschien in der Ausgabe 2/2021.
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