Nestlé fördert Digital-Kompetenz Turbo für die Transformation
"Die alte junge Dame Nestlé macht sich fit für die Zukunft", sagte Vorstandschefin Béatrice Guillaume-Grabisch zur Eröffnung der Nestlé Digital Challenge. Sie stellte klar, dass Digitalprojekte kein "nice to have" seien, sondern ein "Investment for big Returns". Es gehe darum, "voller Energie und Freude" Innovation, Kreativität sowie die Markenwelt und den Return on Investment voranzutreiben.
Die fünf vielversprechendsten Teams traten bei der Challenge zum Pitch gegeneinander an. So wie es Start-ups üblicherweise ergeht, wenn sie vor potenziellen Investoren präsentieren, hatten auch die Nestlé-Gruppen nur wenige Minuten Zeit, um die Jury und das Publikum, das sich aus der digital-interessierten Nestlé-Community zusammensetzte, von ihrem Projekt zu überzeugen. Gewinnen konnten sie ein Budget von 100 000 Euro sowie 100 Tage Zeit, für die Umsetzung der Idee.
Die jährlich stattfindende Challenge ist eine von mehreren Initiativen, mit denen das Digital Acceleration Team (DAT) einen neuen Geist ins Unternehmen tragen will. Tina Beuchler, Leiterin der Digital Unit zu der auch das DAT gehört, sieht es als wichtigen Anstoß, um die Transformation des Konzerns zu beflügeln. Tatsächlich seien dabei nicht nur wegweisende Technologien wie der Chat-bot "Kim" für das Maggi-Kochstudio herausgekommen. Auch gebe es bereits zwei Jahre nach Gründung des Digital Acceleration Teams (DAT) Einsparungen in Millionenhöhe.
Bei Nestlé gibt es DATs inzwischen in 25 Ländergesellschaften. Die Teams sollen als Turbo für die Transformation wirken. Die deutsche Truppe ist in der Frankfurter Zentrale in einem modern und offen gestalteten Bereich gleich im Erdgeschoss platziert, um die Bedeutung durch Sichtbarkeit für alle Beschäftigten zu unterstreichen. Neun Personen gehören fest dazu. Hinzu kommen bis zu sechs Talente, die für einen begrenzten Zeitraum von vier Monaten dort mitarbeiten. Sie stammen aus allen Bereichen des Unternehmens. Um eigene Digitalprojekte voranzutreiben, können sie sich dort mit Wissen auftanken, beispielsweise zu agilen Arbeitsmethoden, Search, Social Listening oder auch Leadership in der digialen Arbeitswelt. Wesentlich sei dabei auch der Impuls, das digitalaffine Netzwerk zu verbessern sowie die Funktion als Multiplikator dieses Mindsets, wenn die Talente wieder auf ihren eigentlichen Job zurückkommen.
Aufgabe des DATs sei aber nicht nur die Förderung besonderer Projekte und Potenzialträger: "Alle Beschäftigten sollen mitgenommen werden", bekräftigt die Leiterin des DATs, Daniela Drees. Insgesamt habe das hiesige Team bereits 3 800 Beschäftigte in unterschiedlicher Tiefe trainiert. Damit die unterschiedlichsten Bedürfnisse von der Zentrale bis in die Werke angesprochen werden, wurden über die gelernten Trainingsformate hinaus neue Konzepte eingeführt.
Beispielsweise findet einmal im Monat ein "Digi-Breakfast" statt, bei dem bis zu 100 Personen mit dem geringem Zeitaufwand von einer Stunde erfolgreiche Projekte kennenlernen, sich mit Tools wie etwa Snapchat befassen oder auch mal eine VR-Brille ausprobieren können. Und durch "Reverse-Mentoring" lassen sich Manager von jungen Kollegen im Umgang mit neuen Technologien schulen. 180 solche Paare habe das DAT zusammengebracht.
Schlagworte zu diesem Artikel:
Sie haben Fragen oder Anmerkungen zu diesem Artikel?
Schicken Sie eine Email an die Redaktion.
Hier können Sie die Nutzungsrechte an diesem Artikel erwerben.