Der Fokus der HR-Strategen im Handel liegt in diesem Jahr auf der Förderung des Führungsnachwuchses. Die Bildungs-Budgets werden aufgestockt. Das sind Ergebnisse einer EHI-Studie zur Personalentwicklung im Handel.
Die Personalentwicklung ist im Hinblick auf den Fachkräftemangel und Knappheiten am Arbeitsmarkt von großer strategischer Relevanz für die Handelsunternehmen. Knapp 80 Prozent der befragten HR-Experten aus insgesamt 33 Unternehmen gehen davon aus, dass dieses Thema auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnt. Entsprechend steigen die Budgets. Insgesamt geben die Unternehmen mehr Geld für Aus- und Weiterbildung aus. In mehr als der Hälfte der Unternehmen sind die Ausgaben für die Aus- und Weiterbildung, das Coaching und Mentoring von Fach- und Führungskräften sowie die Förderung der Zusammenarbeit in den vergangenen drei Jahren gestiegen.
Ein Schwerpunkt der HR-Strategen wird in diesem Jahr darauf liegen, Nachwuchskräfte für Führungspositionen zu identifizieren und mit entsprechenden Schulungen zu entwickeln. Das sagen 64 Prozent der befragten verantwortlichen Personaler. Bisher werden allerdings nur in 30 Prozent der Unternehmen die Erfahrungen, Kenntnisse und Aufstiegsinteressen der Mitarbeiter systematisch erfasst, beispielsweise mittels entsprechender Software. Für eine erfolgreiche strategische Planung, die die vorhandenen Potenziale ausschöpft, wäre es enorm wichtig, diese verborgenen Mitarbeiter-Talente zu kennen. Außerdem ist es für die Motivation der bereits Beschäftigten unerlässlich, dass sich der Vorgesetzte in Verbindung mit dem Personalentwickler mit ihren Interessen in Bezug auf die berufliche Entwicklung beschäftigt.
Knapp die Hälfte nutzt E-Learning
E-learning-Formate haben in der Pandemie an Bedeutung gewonnen, weil sie Zeit- und Orts-unabhängiges, selbstbestimmtes Lernen ermöglichen. Damit lassen sich auch Schicht- und Teilzeitkräfte besser für Bildungsprogramme erreichen. Doch erst in knapp der Hälfte der befragten Unternehmen kommt das softwaregestützte Lernen zum Einsatz. Insgesamt hat die Präsenz-Weiterbildung in Corona-Zeiten gelitten: Gut drei Viertel der Befragten gaben an, dass die Anzahl der genommenen Weiterbildungstage im vergangenen Jahr gesunken ist.