Mit Argumenten für die Anwesenheit im Büro können Arbeitgeber nicht bei allen Beschäftigten punkten. Damit diese gerne kommen, brauchen sie positive Erlebnisse.
Die Homeoffice-Pflicht ist seit Anfang dieser Woche Geschichte. Doch obwohl die Menschen sich nach zwei Jahren Corona-Ausnahmezustand unbedingt nach Normalität sehnen, tun etliche sich schwer damit, wieder täglich ins Büro zu fahren. Die Rückkehr läuft in vielen Unternehmen zäh. Manch einem kommt es argumentativ entgegen, dass die Infektionszahlen aktuell so hoch sind wie nie zuvor: Da wäre es doch wirklich unvernünftig, wenn die ganze Mannschaft wieder vor Ort aufeinander trifft. Andere sind ernsthaft verunsichert.
Rationale Argumente werden ausgetauscht: Arbeitgeber bringen die bessere Innovationsfähigkeit, den Informationsfluss ins Spiel. Heimarbeitsliebhaber halten mit Gesundheitsschutz, Zeitgewinn und der Flexibilität für Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben dagegen. Außerdem hat es doch funktioniert. Klar ist: Niemand gibt die gewonnene Freiheit gerne auf, verlässt die Komfortzone ohne Anreiz.
So könnte es mehr Spaß machen, mit den Kollegen vor Ort gemeinsam etwas zu bewegen. Der Marktforscher und Psychologe Jens Lönneker, Gründer von Rheingold Salon, weiß, warum physische Nähe notwendig für den Zusammenhalt im Team ist. Auch Geschäftskontakte profitieren von persönlicher Begegnung, sagt er. Nicht alles lässt sich digitalisieren, manches muss man analog erleben.