Im Handel ist die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern vergleichsweise klein.
Equal Pay Day
Im Handel ist die Lohnlücke kleiner als in der Industrie
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In fast allen Branchen verdienen Frauen weniger als Männer, zeigt eine aktuelle Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Ein wichtiger Grund: Frauen arbeiten seltener in leitender Stellung als Männer.
Der heutige Equal Pay Day macht auf die konstante Schlechterbezahlung von Frauen aufmerksam: Bei einer Lohnlücke von 18 Prozent ist der 7. März der Tag, bis zu dem Frauen in Deutschland theoretisch unbezahlt arbeiten, während Männer schon ab dem 1. Januar für ihre Arbeit entlohnt werden. Der Gender Pay Gap variiert stark nach Branchen, hat das WSI frisch erhoben: Im Einzelhandel ohne Kfz.-Handel sind es nur 9 Prozent (Durchschnittslohn Männer: 16,81 Euro, Frauen: 15,26 Euro).
Das ist aber auch der relativ geringen Bezahlung geschuldet: Denn in aller Regel wächst die Lohnlücke mit der Höhe der Bezahlung. 12 Prozent sind es in der Getränkeherstellung (24,09 vs. 21,10 Euro), 26 Prozent in der Nahrungs- und Futtermittelherstellung (20,01 versus 14,78 Euro). Spitzenreiter ist mit 32 Prozent Lohnlücke die Rechts- und Steuerberatung.
In 26 von 34 Branchen, für die Daten vorliegen, arbeiten Frauen seltener in leitender Stellung als Männer. Besonders ausgeprägt ist die Ungleichheit in dieser Hinsicht im Bereich Erziehung und Unterricht. Der einzige Bereich, in dem Frauen die Nase vorn haben, ist der Personen- und Güterverkehr.