Überraschende Ankündigung im Bericht über das Geschäftsjahr 2021: Noch in diesem Jahr will der Discounter Lidl Österreich eine Vier-Tage-Woche für ausgewählte Büromitarbeiter testen.
Die Mitarbeiter bekommen die Option, ihre Regelarbeitszeit von 38,5 Stunden in einer verkürzten Arbeitswoche abzuleisten. Als weiteres Zugeständnis an die Work-Life-Balance wurde bereits die – in Deutschland längst übliche – sechste Urlaubswoche für Büro-Mitarbeiter eingeführt. Für Filialmitarbeiter erhöhte Lidl Österreich am 1. März das Mindestgehalt auf Vollzeitbasis auf 2090 Euro brutto. In Österreich hat der Discounter 5800 Mitarbeiter.
Nach welchen Kriterien die Mitarbeiter für die Teilnahme am Test der Vier-Tage-Woche ausgewählt werden und was sich der Händler genau davon verspricht, will Lidl auf LZ-Nachfrage nicht verraten. Nur soviel: "Als verantwortungsvoller Arbeitgeber bieten wir sehr viel, um die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen. Die Liste unserer Incentives ist lang – von Teil- und Gleitzeitmodellen über Sabbaticals bis hin zu Teamevents und betrieblicher Gesundheitsvorsorge. 2022 werden wir unser Angebot erweitern und weiter verbessern. Neben Jobsicherheit und einer fairen Entlohnung wird auch der Wunsch nach flexiblen Arbeitsmodellen immer größer."
Beispiele für Unternehmen, die auf eine Vier-Tage-Woche setzen, gibt es bereits einige. Der
Konsumgüterriese Unilever beispielsweise hatte in Neuseeland bereits 2021 testweise dieses Arbeitszeitmodell umgesetzt. Seit Februar dürfen Vollzeitbeschäftigte
in ganz Belgien ihre Arbeit auf vier statt fünf Tage verteilen. (wit/jeb)