Joachim Rupp: Führt Heuse Interim
Projektmanagement
Nachfrage nach Interim Managern wächst
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2022 waren Interim Manager gefragter denn je. Die Foodbranche setzt sie vor allem ein, um Vakanzen zu überbrücken.
"Wir hatten einen starken Markt, der nach einer Coronadelle wieder an das Volumen von 2018 anknüpfen konnte", sagte Joachim Rupp, Geschäftsführender Gesellschafter der Ludwig Heuse GmbH bei der Vorstellung der "größten Marktstudie im DACH-Raum". 5,2 ernsthafte Projektanfragen haben Interim Manager 2022 im Schnitt erhalten. So viele wie nie zuvor. Damit stieg ihre Auslastung auf rekordverdächtige 72 Prozent (Maßgröße sind 220 Werktage). Ihre Einsätze dauern im Durchschnitt 9,64 Monate. Nicht so in der Lebensmittelindustrie, wo sie schon nach neun Monaten beendet sind. Am häufigsten fragt die Branche Knowhow aus Marketing, Produktion, Controlling/Finanzen und Rechnungswesen an. Um IT, HR sowie Forschung und Entwicklung geht es hier seltener als anderswo.
Die Besetzung von Vakanzen treibt die Foodbranche öfter zum Einsatz von Interim Managern (31 Prozent) als das in der Gesamtwirtschaft der Fall ist (23 Prozent).
Die Studie nennt Projektarbeit als wichtigsten Einsatzgrund. "Wir bieten eine schnelle Dienstleistung", warb Rupp für seine Zunft. "Zwischen Anfrage und Präsentation liegen im Schnitt nur zehn Tage, zwischen Angebot und Projektstart sechzehn Tage." Am häufigsten greifen Kunden aus Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie, Metall und Elektronindustrie sowie Pharma auf Interim Management zurück. Im Handel fanden 2022 nur sechs Prozent der Einsätze statt (Vorjahr acht), ebenso in der Konsumgüterindustrie (Vorjahr fünf). Doch im Zehnjahresvergleich zeigen die Branchen kaum Veränderungen.
Der durchschnittliche Tagessatz liegt bei 1 102 Euro. Die Interim Manager selbst geben an, für jeden Euro Honorar 5,47 Euro zu erwirtschaften. In der Foodbranche sind es 4,27 Euro bei 1 072 Euro Tagessatz.