Anteilserwerb: Butlers erhält Hilfe von der P...
Anteilserwerb

Butlers erhält Hilfe von der Politik

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Im Zuge einer Umstrukturierung hat Butlers die Zahl der Filialen in Deutschland von 102 auf 74 reduziert.
Im Zuge einer Umstrukturierung hat Butlers die Zahl der Filialen in Deutschland von 102 auf 74 reduziert.
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Butlers bekommt neue Eigentümer. Das Land Nordrhein-Westfalen steigt über seine Förderbank bei dem Filialisten ein.

Butlers bekommt einen ungewöhnlichen Miteigentümer. Die NRW-Bank engagiert sich bei dem Kölner Handelsunternehmen, das Anfang des Jahres in eine akute Existenzkrise geraten war. Das geht aus einer Meldung des Bundeskartellamtes hervor, die den Anteilserwerb bereits genehmigt hat.

Deutlich sinkende Einnahmen und dahinschmelzende Erlöse hatten im Januar den Weg zum Insolvenzgericht notwendig gemacht. Während des folgenden Insolvenzverfahrens war in den vergangenen Monaten zwar immer wieder von einer Investorensuche die Rede. Vollzug wurde aber nie gemeldet, auch nicht in der finalen Mitteilung über den erfolgreichen Abschluss des Verfahrens am 26. September. Dort wird Insolvenzverwalter Jörg Bornheimer mit den Worten zitiert, Butlers könne "nun wieder aus eigener Kraft am Markt bestehen". Umso überraschender deshalb die jetzige Entwicklung.

Dass es ohne tatkräftige Hilfe von außen doch nicht geht, wurde durch eine Pflichtmitteilung an das Bundeskartellamt deutlich. In ihr meldeten neben der NRW-Bank auch der Finanzinvestor STS Ventures sowie der Butlers-Gründer Wilhelm Josten den Anteilserwerb an, der am 13. Oktober von der Behörde genehmigt wurde.

Beteiligte äußern sich nicht

Sämtliche Beteiligten halten sich mit Aussagen zurück. Unklar ist deshalb bislang, wie die Verteilung der Anteile an der Butlers Holding aussieht. Auf LZ-Anfrage wollte ein Sprecher der NRW-Bank unter Verweis auf das noch laufende Verfahren keine weiteren Details über den Vorgang mitteilen.

Die NRW-Bank ist bislang nicht dafür bekannt, direkt bei Unternehmen einzusteigen. Ihr gesetzlicher Auftrag umfasst die "Sicherung und Verbesserung der mittelständischen Struktur der Wirtschaft." Dazu gehört insbesondere die Finanzierung von Existenzgründungen, was bei Butlers allerdings keine Rolle spielen dürfte. Insofern bleiben die Motive für den Einstieg der Bank zunächst unklar.

Anders bei STS Ventures. Das Unternehmen ist ausweislich seiner Homepage ein klassischer Finanzinvestor, allerdings mit klarem Schwerpunkt auf den Online-Handel. Der Einstieg bei Butlers ist deshalb plausibel, weil der Filialist insbesondere in diesem Bereich klare Wachstumsperspektiven sieht.

Unternehmen meldete Insolvenz an

Butlers wurde 1999 von Wilhelm Josten, seinem Bruder Paul sowie dem früheren Ikea-Manager Frank Holzapfel gegründet. Nach vielen Jahren ungestümen Wachstums musste das Unternehmen zu Jahresanfang Insolvenz anmelden. Inzwischen hat Butlers das Insolvenzverfahren durchlaufen. Im Zuge einer Umstrukturierung hat der Händler seither die Zahl der Filialen in Deutschland von 102 auf 74 reduziert. Darüber hinaus gibt es Franchise-Flächen bei Handelspartnern, unter anderem bei Rewe.






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