Coronavirus: Österreich will nach Ostern Maßn...
Coronavirus

Österreich will nach Ostern Maßnahmen lockern

imago images / CHROMORANGE
Ab 11. April 2020 verkauft die Aldi-Tochter Hofer bei ihren Aktionen keine Nonfood-Artikel mehr.
Ab 11. April 2020 verkauft die Aldi-Tochter Hofer bei ihren Aktionen keine Nonfood-Artikel mehr.
Anhören

Merken

Coronavirus
Österreich will nach Ostern Maßnahmen lockern
:
:
Info
Abonnenten von LZ Digital können sich diesen Artikel automatisiert vorlesen lassen.

Österreich lockert nach und nach seine strengen Auflagen für die Öffnung von Nonfood-Läden: Ab 14. April dürfen etwa kleinere Geschäfte und Baumärkte ihre Tore wieder öffnen. Derweil verzichtet die Aldi-Tochter Hofer auf den Verkauf von Nonfood-Artikeln.

Nach Ostern soll in Österreich der langsame Weg zurück aus der Corona-Krise in Richtung Normalität beginnen. Ziel sei es, dass ab dem 14. April kleine Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen, teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag in Wien mit.

Ab 1. Mai sollen dann alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure wieder öffnen dürfen. Hotels und die Gastronomie sollen frühestens Mitte Mai folgen. Die Ausgangsbeschränkungen werden allerdings bis Ende April verlängert, die Schulen bleiben bis Mitte Mai zu. Veranstaltungen sollen bis Ende Juni nicht stattfinden. Zudem wird das Tragen eines Mundschutzes künftig nicht nur in Supermärkten und Drogerien zur Pflicht.

Österreich ist damit eines der ersten europäischen Länder, das im Kampf gegen das Coronavirus seine Maßnahmen schon direkt nach Ostern wieder etwas lockern will. Auch in Dänemark hat Regierungschefin Mette Frederiksen angekündigt, das Land wahrscheinlich nach Ostern schrittweise wieder öffnen zu wollen. Einen genauen Plan hat sie aber noch nicht vorgelegt. In Tschechien wird aktuell über kleinere Ausnahmeregelungen für den Handel diskutiert, das Minderheitskabinett ist in dieser Frage aber heftig zerstritten.

Österreich läuft seit dem 16. März auf Minimalbetrieb: Mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften und Drogerien ist der Einzelhandel geschlossen, sämtliche Lokale und Restaurants sind ebenfalls zu. Außerdem gelten Ausgangsbeschränkungen, das Zusammenstehen in Gruppen ist nicht erlaubt.

Die angekündigte Lockerung in Österreich setzt Deutschland nach Ansicht des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans nicht unter Zugzwang. "Wir geraten dadurch gar nicht unter Druck", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag). "Jeder muss seine Entscheidungen auf Basis seiner eigenen Daten treffen. Unsere Infektionszahlen geben derzeit keine schnelle Aussicht auf Lockerung her." Es bleibe bei dem verabredeten Zeitplan: Am Dienstag nach Ostern (14. April) wollen die Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen beraten.

Hofer verzichtet auf Verkauf von Nonfood

Derweil wird die österreichische Aldi-Tochter Hofer einen Großteil ihrer Nonfood-Artikel ab dem Karsamstag aus dem Sortiment nehmen. Wie der Discounter an seine Kunden schreibt, sei dies eine "freiwillige" Maßnahme, um "Solidarität [mit] jenen Händlern" zu zeigen, die aktuell ihre Läden geschlossen halten müssen. Die selbst auferlegte Beschränkung gilt ab 11. April 2020 und bezieht sich auf definierte Warengruppen aus dem Aktions-Angebot.

In einem Schreiben teilt der Discounter mit, um welche Produkte es konkret geht. Dazu zählen TV-Geräte, Computer, Fahrräder, Navigationsgeräte, Elektrogroßgeräte, Heimwerker-Großgeräte, Möbel inkl. Gartenmöbel, Damen-, Herren- und Kinderoberbekleidung, Sportbekleidung, Babybekleidung, Autozubehör, Malerbedarf sowie Fitness-Großgeräte. Die übrigen Artikel soll es weiterhin in der gewohnten Weise geben, sowohl stationär als auch online. (dpa-AFX/hof)
Schrittweise Öffnung von Geschäften in Österreich ab 14. April
  • Ab 14. April können kleine Geschäftslokale für den Verkauf von Waren und Handwerksbetriebe wieder unter den folgenden Bedingungen öffnen: Maximal 400m² Verkaufsfläche; nur 1 Kunde pro 20 m².
  • Sicherstellen der maximalen Kapazität durch Einlasskontrolle.
  • Kunden und Mitarbeiter müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
  • Regelmäßiges Desinfizieren muss sichergestellt werden.
  • Bau- und Gartenmärkte können auch bereits ab 14. April öffnen – unabhängig von der Größe der Verkaufsfläche – die weiteren Auflagen gelten selbstverständlich auch in diesem Bereich.
  • Die 400 qm-Grenze gilt für die gesamte Fläche von Einkaufszentren.
  • Ab 1. Mai können alle Geschäfte für den Verkauf von Waren sowie Friseure unter strengen Auflagen öffnen.
  • Alle anderen Dienstleistungsbereiche inkl. Hotels und Gastronomie werden bis Ende April evaluiert mit dem Ziel ab Mitte Mai eine stufenweise Öffnung zu ermöglichen.
  • Ausweitung der Maskenpflicht ab 14. April in allen geöffneten Geschäften.




stats