Aldi Süd will sein Eigenmarkensortiment von Grund auf erneuern und holt sich dafür eine prominente externe Agentur ins Boot. Scholz & Friends Trademarks wird den Prozess begleiten.
Aldi Süd nimmt sich einen zentralen Eckpfeiler des Geschäfts vor. Mit einer umfassenden Erneuerung des Eigenmarkenportfolios will der Discounter die Neuausrichtung des Geschäfts vorantreiben. Der Discounter positioniert 90 Food-Eigenmarken neu. Nachdem der Händler in den vergangenen Jahren besonders durch das intensivierte Geschäft mit Markenartikeln für viel Aufmerksamkeit im Markt gesorgt hat, geht Aldi nun ein Feld an, in dem man offenbar zuletzt Schwächen ausgemacht hatte.
Es geht um nicht weniger als eine strategische Neupositionierung. Dafür sichert sich der Händler die Dienste einer international vernetzten Top-Agentur. Der Einkauf hat in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Agenturpartner zusammengearbeitet, um das Eigenmarkensortiment für die Kunden attraktiver zu gestalten. Werbeagenturen waren dem Vernehmen nach schon früher für Aldi aktiv. Scholz & Friends soll einen Beitrag leisten, um ein einheitlicheres Sortiment zu schaffen. Im Zuge der Neupositionierung sollen auch die diversen Dachmarken des Discounters noch einmal durchleuchtet werden. Das kann auch bedeuten, dass Eigenmarken aufgegeben werden.
Aldi Süd hat bereits Erfahrung mit solchen Vorhaben. Denn in ähnlicher Weise hat man schon die Private Labels in den Auslandsgesellschaften in den USA, Australien und England mit Erfolg überarbeitet. Geplant sind diverse Maßnahmen, die von einem Facelift oder Relaunch bis hin zur kompletten Neuentwicklung einzelner Marken reicht. Dabei geht es um mehr als ein gefälligeres Design. Von den Herstellern wird zugleich erwartet, dass sie bei der Produktentwicklung Vorschläge für ein kundenorientierteres und zeitgemäßeres Sortiment unterbreiten.
"Die Neuausrichtung der Eigenmarken ist ein wichtiger Schritt, mit dem wir uns in Zukunft noch kundenorientierter und zeitgemäßer aufstellen", unterstreicht Sandra Schoofs, die Marketingleiterin von Aldi Süd. In den aufwendig modernisierten Filialen will Aldi die Ware besser in Szene setzen. Zugleich soll dadurch die Erkennbarkeit der Sortimentsbereiche für den Kunden verbessert werden. Als eine der ersten Eigenmarken wurde die Babypflege-Marke Mamia überarbeitet. Sukzessive werden nun weitere Eigenmarken des Händlers folgen. Beobachter erkennen trotz aller Erfolge im laufenden Jahr noch viel Potenzial im Aldi Sortiment. Denn auch die gute Entwicklung seit Jahresanfang kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Aldi in vielen Warengruppen gerade im Eigenmarkengeschäft noch Schwächen hat.
Der Discounter hatte zuletzt mit zahlreichen Vorstößen auf sich aufmerksam gemacht. Im vergangenen Jahr hatte Aldi Süd erstmals gemeinsam mit Aldi Nord TV-Werbung gemacht. Beide Händler sind zudem dabei, ihre Filialen zu erneuern. Auch das Sortiment wurde insbesondere im Frischebereich, aber auch bei Markenartikeln ausgeweitet. Seither ist der Umsatz bei Aldi Süd zuletzt kräftig angezogen. Derzeit ist Aldi Süd Marktforschern zufolge der am stärksten wachsende Discounter im Markt und kann sogar im bisherigen Jahresverlauf Konkurrent Lidl klar hinter sich lassen.