Das müsse man erlebt haben, um es beurteilen zu können, sagt er. Er kann nicht verstehen, dass "diese Leute" über Stunden im Schanzenviertel wüten konnten, ohne dass die Polizei eingegriffen hat. Am Ende beziffert Wöhlke den Schaden nach ersten Schätzungen auf rund 1 Mio. Euro. Dennoch soll der Markt ab Samstag wieder provisorisch öffnen. Bis die Sanierung abgeschlossen ist, wird es laut Angaben des Händlers wohl noch bis Mitte August dauern.
Rewe beziffert Schaden intern auf 3 Mio. Euro
Ähnlich chaotisch sah es in der benachbarten Rewe-Filiale aus. Kühlschränke wurden kaputt geschlagen, Lebensmittel aus den Regalen gezerrt und auf den Boden geworfen, wie es ein im Netz verbreitetes Video zeigt. Dieser Laden bot ein ähnliches Bild der Zerstörung wie der Drogeriemarkt, auch ein zweiter Standort in der Altonaer Straße war betroffen. Nach Informationen der Lebensmittel Zeitung spricht Rewe intern von einem Schaden in Höhe von 3 Mio. Euro, der hier entstanden ist. Plünderungen soll es unter anderem auch in einer Apple-Filiale und in einem Bio-Markt gegeben haben.
Während die Hamburger Einzelhändler allein in der Innenstadt zunächst aufgrund der erwarteten Kundenflaute am Freitag und Samstag von einem Umsatzausfall in Höhe von 15 Mio. Euro ausgegangen waren, mussten sie später die Zahl nach oben korrigieren. Da sich viele Mitarbeiter nicht in die Läden getraut hätten, waren die Geschäfte vielfach ganz verschlossen. Deshalb rechnet die Kaufmannschaft nunmehr mit einem Umsatz-Ausfall von 18 Mio. Euro, sagt Citymanagerin Brigitte Engler gegenüber der Lebensmittel Zeitung.
Kompensation gefordert
Am heutigen Montag (10. Juli) wird deshalb ein Brief an den Senat geschickt, in dem die Händler einen Kompensationsantrag stellen: Sie fordern zwei zusätzliche verkaufsoffene Sonntage im Dezember sowie eine Imagekampagne, die Hamburg als attraktive Einkaufsstadt zeigen soll. Unterzeichnet wird der Brief vom Hamburger City Management, dem Handelsverband Nord und dem Verband der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels Nord. Engler geht davon aus, dass die Einnahmen aus den beiden verkaufsoffenen Sonntagen nicht die Hälfte der Ausfälle während des G20-Gipfels reinholen werden.