Die Lage in deutschen Supermärkten entspannt sich nur langsam.
Hamster-Index KW 14
So hat Deutschland in der ersten Aprilwoche eingekauft
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An den Supermarktkassen wird es langsam, aber stetig ruhiger. In Kalenderwoche 14 verzeichnen einzelne Warenkategorien zwar kräftig erhöhte Absätze. Gegenüber der Vorwoche sinken die Zuwachsraten aber beinahe überall. Ein Topseller der Hamster-Wochen kehrt gar ins absolute Mittelmaß zurück.
Die wichtigste Nachricht vorweg: Nach fünf Wochen weit überdurchschnittlicher Absatzzuwächse präsentiert sich die Kategorie Toilettenpapier in Kalenderwoche 14 (30. März bis 5. April) wieder absolut unauffällig. Gerade einmal um 0,2 Prozent übersteigt die Nachfrage den Vergleichswert der Vorjahreswoche. Das ist nur noch insofern bemerkenswert, als die Vorräte der Verbraucher nach den Hamster-Orgien der Vorwochen noch reichlich gefüllt sein müssten und ein Nachkauf noch nicht wieder nötig. Die Zahl der in Deutschland nachgewiesenen Covid-19-Infektionen übersteigt in dieser Woche die Marke von 100.000 Fällen.
In den übrigen Warenkategorien setzt sich die bereits seit der vorherigen Woche zu beobachtende allmähliche Beruhigung an der Ladenkasse fort, wie der wöchentliche Blick in die vom Marktforschungsinstitut Nielsen ausgewerteten Scannerdaten des deutschen LEH zeigt. Kräftig zurück geht etwa die Nachfrage nach Nass-Fertiggerichten, deren Absatz in KW 13 das Vorjahr noch um das Doppelte überstiegen hatte. In Kalenderwoche 14 liegt die Nachfrage "nur" noch ein Fünftel über der Vergleichswoche 2019. Auch Handcreme (+71,9 Prozent), Mehl (+49,8 Prozent) und Reis (+22,8 Prozent) verkauften sich zwar weiter deutlich besser als vor einem Jahr, die Zuwachsrate gegenüber der Vorwoche sank jedoch.
Angezogen hat der Absatz dagegen noch einmal leicht bei Desinfektionsprodukten, die in KW 14 ein Plus von knapp 162 Prozent gegenüber Vorjahr und sechs Prozentpunkte mehr als die Vorwoche verzeichnen. Auch Brotmischungen (+68,4 Prozent), Nasssuppen (+29,3 Prozent) und Tiefkühlprodukte (+19,4 Prozent) wurden stärker nachgefragt. Mit einem Zuwachs von fast 27 Prozent verkauften sich auch Süßwaren wieder deutlich besser als zuvor.