Die LZ sprach mit den beiden Alnatura-Geschäftsführern Kristina Büttner (Produktmanagement/Digital) und Rüdiger Kasch (Vertrieb) über die Entwicklung im Bio-Geschäft, den unangebrachten Druck von Händlern auf die Industrie und die Lehren aus der Corona-Krise.
Kunden greifen in Corona-Zeiten verstärkt zu Bio-Ware. Auch im Falle einer Rezession, auf die Deutschland zusteuert, gehen Händler, Lieferanten und Verbände im Bio-Segment von einem anhaltenden Trend zur ökologischen Ernährung aus. "Wir müssen als Gesellschaft neu denken - stärker in Richtung Klimaschutz, ökologischen Landbau und dass nicht Profit an erster Stelle steht", mahnen Büttner und Kasch.
Selbst Bioläden verzeichnen in Corona-Zeiten krasse Leerstände. Funktioniert die Warenversorgung noch nicht?
Kristina Büttner: Die Nachfrage hat sich auch bei Bioprodukten vor allem bei Nudeln, Mehl, Konserven, Obst und Gemüse stark nach oben geschraubt. Das führt dazu, dass Regale noch ab und zu leer sind.
Wir haben zweistellige Umsatzzuwächse in den letzten Wochen verzeichnet, nun flacht sich nach den vielen Bevorratungskäufen auch bei uns die Frequenz ab.
Ostern steht vor der Tür. Haben Sie Sorge, dass Sie nicht genügend Ware vorrätig haben?
Rüdiger Kasch: Nein.. Viele Kunden sind schon jetzt Zuhause und kochen jeden Tag. Alnatura unternimmt seit Wochen hohe Anstrengungen im Vertrieb und in der Logistik, um diese Situation zu bewältigen.
Welche?
Kasch: Wir haben unsere Logistik stark hochgefahren, ein zusätzliches Außenlager angemietet und die Zahl der Mitarbeiter in den Lagern fast verdoppelt. Damit werden wir bald eine deutliche Verbesserung bei den out-of-stocks hinbekommen.