Die Vollsortimenter versuchen sich vermehrt mit einer hochwertigen und individuellen Inszenierung der Frischebereiche zu profilieren.
Immer hochwertiger auftretende Discounter und neue Onlineanbieter wie Amazon - die Vollsortimenter stehen durch neue Konkurrenten verstärkt unter Druck. Die Lebensmittelhändler reagieren mit hohen Investitionen und innovativen Konzepten auf der Verkaufsfläche. Die LZnet-Redaktion zeigt die wichtigsten Ansätze des Jahres im Überblick
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Supermarkt als Wohlfühlort
Die Rewe Group testet derzeit verschiedenste Ansätze, um den Einkauf in ihren Supermärkten stärker zum Erlebnis zu machen. Unter dem Arbeitstitel "Rewe 2020" sollen Aspekte wie Frische, Convenience, Eigenproduktion, Bedienung und gastronomische Angebote im Markt gestärkt werden. 2018 haben sich die Kölner die schrittweise Multiplikation der Ansätze auf die Agenda geschrieben. Wie ein zukunftsfähiger Rewe Markt heute schon aussehen kann, zeigt sich unweit der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main. Dort setzen die Kölner vor allem auf Frische-Convenience, Eigenproduktion vor Ort und Produkte zum Selbstabfüllen. Zu einem echten Hingucker hat der Händler auch die Wein- und Spirituosenabteilung gemacht. Viel Holz, dunkle Fussböden, eine Sofabank in der Kosmetikabteilung sowie eine Lounge der Glocken Bäckerei sollen zudem die Aufenthaltsqualität für die Kunden steigern.
Bildergalerie: Rewe-Markt in Frankfurt-Ost
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Fernab vom Mainstream
Eine stärkere Rolle der selbstständigen Kaufleute steht bei Rewe schon seit Längerem auf der Agenda. Neuerdings wollen die Kölner ihren Genossen auch die volle Selbstständigkeit ermöglichen. Welch außergewöhnliche Ansätze die Selbstständigen unter rot-weißer Flagge schon heute fahren, zeigt sich exemplarisch in der Edeka-Hochburg Hamburg. Der Ex-Spar und Ex-Edeka Händler Glasmeyer wagt sich an seinem jüngsten Standort in den Othmarscher Höfen an zahlreiche neue Konzeptbausteine und setzt mit Frischeabteilungen in Feinkost-Manier, einem Sortiment fernab vom Mainstream und sehr persönlichem Service eigene Akzente. Mit einem umfassenden und individuellen Getränke-, Wein und Spirituosensortiment mitten im Markt positioniert sich der Händler als Anbieter auf Fachhandelsniveau.
Bildergalerie: Glasmeyers Rewe in Hamburg
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Regionalstarker Nahversorger
Das Rewe-Tochterunternehmen Wasgau überarbeitet derzeit sein Vertriebskonzept und investiert kräftig in einen neuen Marktauftritt sowie ein schärferes hauseigenes Frischeprofil. Beispielhaft zeigt sich der Ansatz am neueröffneten Traditionsstandort in Pirmasens, wo der Pfälzer Platzhirsch satte 10 Mio. Euro in den Komplettumbau gesteckt hat. Als Paradeabteilungen rüstet Wasgau die Obst- und Gemüseabteilungen sowie die Bedientheken massiv auf. So zeigt etwa eine gläserne, begehbare Dry-Aged Reifekammer, wie Händler hochwertige Fleischwaren gekonnt in Szene setzen können.
Bildergalerie: Wasgau in Pirmasens