Wie andere Konzerne auch setzt der Elektronikhändler die Mietzahlungen für seine geschlossenen Märkte im April aus. In der Öffentlichkeit wird das Thema heiß diskutiert - die Vermieter zeigen sich aber offenbar gesprächsbereit.
Über 400 Märkte betreibt Media-Markt-Saturn in Deutschland – geöffnet ist davon aufgrund behördlicher Anordnungen aktuell kein einziger. Ähnlich wie Deichmann und andere Händler hat der Konzern deshalb die Mietzahlungen für den April ausgesetzt. So hitzig wie die öffentliche Diskussion sind die Verhandlungen laut eigenen Angaben aber offenbar nicht. Das Unternehmen stoße "in den Gesprächen in weiten Teilen auf Verständnis", erklärt eine Sprecherin gegenüber der LZ.
Das gilt aber wohl nicht in jedem Fall. In der Branche halten sich Gerüchte, der Händler habe Vermietern signalisiert, die Mietzahlungen für den April auch im Nachhinein nicht zahlen zu wollen. Media-Markt-Saturn bestreitet jedoch, solche Aussagen gegenüber Vermietern getroffen zu haben. "Vielmehr sind wir – wie bereits betont – in engem Austausch mit unseren Vermietern, um einvernehmliche und für alle Seiten verträgliche Lösungen zu finden", so eine Unternehmenssprecherin.
Einer der größeren Vermieter von Media-Markt-Saturn ist dabei ausgerechnet der eigene Minderheitsgesellschafter Convergenta – die Investmentfirma der Familie von Mitgründer Erich Kellerhals. Die Familie will sich auf LZ-Anfrage derzeit nicht dazu äußern, ob sie bereit ist, die Mietzahlungen für die Saturn- und Media-Markt-Filialen auszusetzen, die sich in ihren Immobilien befinden. In der Vergangenheit hatte es zwischen Convergenta und Mehrheitsgesellschafter Ceconomy immer wieder Streit um den Kurs des Elektronikhändlers gegeben.