Moritz Schwab ist als Verkaufsleiter bei Lidl für sieben Filialen und rund 150 Mitarbeiter verantwortlich. Mit seinem Preisgeld will er sich zum Persönlichkeitscoach ausbilden lassen.
Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?
Mein erster Berufswunsch, soweit ich mich erinnern kann, war Seeräuber. Fasziniert hat mich die Verwegenheit, die Freiheit und das grotesk Heldenhafte.
Heute arbeiten Sie bei Lidl. Was machen Sie dort?
In meiner Position als Verkaufsleiter bin ich für eine große Bandbreite an Aufgaben verantwortlich. Letztendlich bin ich Unternehmer im Unternehmen. Derzeit betreue ich sieben Filialen und circa 150 Mitarbeiter. Besondere Freude habe ich an der Personalentwicklung.
Was war Ihre größte berufliche Herausforderung?
Meine Einarbeitungszeit zum Verkaufsleiter. Innerhalb von drei Monaten all das zu lernen, was sich ein Filialleiter über Jahre an Wissen angeeignet hat, um eine eigene Filiale zu führen, hatte ich mir wesentlich einfacher vorgestellt.
Wie kommt Ihr Job bei Ihren Freunden an?
Sie denken, dass ich den ganzen Tag nur durch die Gegend fahre und Bananen und Tomaten aussortiere.
Welchen Beruf könnten Sie nicht ausüben?
Jeden Beruf mit einer künstlerischen Komponente. Ich würde verhungern, denn für das, was ich künstlerisch zu schaffen im Stande bin, würde niemand freiwillig Geld zahlen.
Was tun Sie nach dem Aufstehen?
Ich gehe auf meinen Balkon, genieße die Stille und ordne meine Gedanken. Alles, was nach diesen fünf Minuten kommt, lebt von Dynamik und hat wenig mit Stille zu tun.
Moritz Schwab (25) möchte zum Mentor für junge Führungskräfte werden und mit seinem Preisgeld eine Ausbildung zum Persönlichkeitscoach finanzieren. Für Lidl ist er bereits auf Karriereveranstaltungen unterwegs.
Welche gute Idee hatten Sie zuletzt?
Meine letzte gute Idee war es, einen Ratgeber zum Thema Körpersprache zu lesen. Seitdem fühle ich mich in herausfordernden Situationen wesentlich sicherer.
Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?
Ich gehe joggen oder suche stundenlang nach dem perfekten nächsten Urlaub. Zudem koche ich sehr gerne oder mache mit meiner Familie im Sommer ein ausgiebiges Barbecue. Im Winter fahre ich Snowboard.
Haben Sie Vorbilder?
Mehr als jeden anderen Menschen bewundere ich meinen Vater. Er hat sich trotz nicht optimaler Voraussetzungen im selben Unternehmen vom Auszubildenden bis zum geschäftsführenden Gesellschafter hochgearbeitet. Gleichzeitig hat er sich ausreichend Zeit genommen, um in mir Interesse für Geschichte, Politik und Sport zu wecken, bei Sportwettkämpfen anwesend zu sein und mich zu Bestleistungen zu motivieren.
Die Regale im Handel sind voller Einhorn-Produkte. Was kommt danach?
Ich habe gehört, das Faultier kommt. Prinzipiell könnte ich mir vorstellen, dass verstärkt Foodtrends aus anderen Ländern kommen. Etwa aus Afrika oder dem arabischen Raum.