Die Herangehensweise spiegelt den Wandel: "Vom Personalbereich her machen wir keine Vorgaben, wie gearbeitet werden soll", so Krummacker. Führungskräfte und Mitarbeiter müssen über Aufgaben, Ziele und Erwartungen sprechen sowie über die Frage, was für die erfolgreiche Umsetzung notwendig ist. "Der Dialog ist sehr wichtig." Die Verantwortung, dass die Arbeit funktioniert, trägt die Führungskraft. Zugleich ist sie überzeugt, dass die Chance zur freieren Gestaltung auch die Eigenverantwortung jedes Einzelnen stärkt.
Die gesteigerte Flexibilität kann die Zusammenarbeit verschiedener Konzernbereiche verbessern, und soll zu noch mehr Knowhow-Transfer und beispielsweise Jobrotation führen. Denn solche Karriereschritte werden einfacher, wenn sie keinen Umzug voraussetzen – mit der ganzen Familie.
Noch nicht gelöst hat man bisher die Frage, wie Meetings in Zukunft abgehalten werden, insbesondere bei bereichsübergreifenden Sitzungen und crossfunktionalen Projektgruppen. Aktuell sind alle Zusammenkünfte virtuell. Auch die im Büro Anwesenden nehmen digital an Besprechungen teil. Ginge man wieder zur Präsenz über, würde die Terminfindung durch unterschiedliche Anwesenheitstage schwieriger. Bei hybriden Meetings steht die Befürchtung im Raum, dass digital zugeschalteten Managern möglicherweise ein Teil der Information entgehen könnte. Schließlich werden immer auch am Rande des eigentlichen Termins Gespräche geführt. Hier will man auf Sicht fahren und im weiteren Prozess die bestmögliche Praxis herausfinden.
In der Produktion ist mobile Arbeit nicht möglich. Doch administrative Aufgaben wie Planung oder Dokumentation seien auch in den Werken nicht zwingend mit Anwesenheit verbunden, weiß die Personalerin. Auch hier will man bei DMK mehr Flexibilität schaffen. Üblich ist es zudem bereits, dass Produktionsmitarbeiter ihre Schichten tauschen können. In Zukunft sollen digitale Tauschplattformen dies vereinfachen. Darüber hinaus denkt man darüber nach, wie sich auch Teilzeit, Job-Sharing oder geteilte Führung in den Werken umsetzen lassen. "Das werden wir weiter voran treiben", kündigt Krummacker an. Die Umsetzung von New-Work sei bei DMK längst nicht abgeschlossen.