Die Sorge vor fehlenden Erntehelfern ist ein großes Thema für die grüne Branche. Sie richtet einen Appell an die Politik. Auch sonst sind die Herausforderungen derzeit extrem.
Zumindest in einem Punkt herrscht Klarheit: Erntehelfer in der Landwirtschaft sollen trotz der aktuellen Einreisebeschränkungen wegen der Corona-Krise weiter nach Deutschland kommen dürfen. "Es gibt spezielle Formulare, die die Betriebe den Helfern aushändigen können, damit diese problemlos einreisen können", sagte Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber am Mittwoch in Eitting bei München. Dennoch blieben nach dem Statement einige Fragen offen: Wie gelangen die Erntehelfer überhaupt bis nach Deutschland? Wollen sie überhaupt kommen, oder fürchten sie eine Ansteckung? Werden es genügend Saisonkräfte sein?
Grund genug für die Branche, einen gemeinsamen Appell an die Politik zu richten. Der Forderungskatalog umfasst sieben Punkte, wie die Einführung von Transitregelungen, eine flexiblere Gestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen wie die Ausweitung der 70-Tage-Regelung und flexiblere Regelungen bei der Arbeitszeit. Außerdem sollten Anreize für andere Personengruppen geschaffen werden. Beispielsweise durch eine Aufrechterhaltung des Kurzarbeitergeldes bei einem Nebenverdienst. So bestünde die Möglichkeit, frei werdendes Personal aus anderen Branchen wie der Gastronomie für den Sonderkulturbereich zu gewinnen.
Wichtig sei in diesem Zusammenhang, offen mit den Kunden zu kommunizieren und klar mitzuteilen, dass Landgard in dieser besonderen Situation nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung sei.