Ich habe das Jugendamt und ein Gericht überzeugen müssen, dass ich das aus eigenem Antrieb mache. Das gelang, und so bin ich mit 15 Jahren für geschäftsfähig erklärt worden. Die damit verbundenen Rechte und Pflichten waren mir von Beginn an klar.
War das Ihre bisher größte Herausforderung?Nicht ganz. Denn am meisten herausgefordert hat mich bislang die berufsbegleitende Weiterbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt. Einen Vollzeitjob als junger Einkäufer auszufüllen und nach Dienstschluss und an Samstagen zu büffeln – das waren dreieinhalb Jahre Höchstleistung.
Sie arbeiten beim Gebäckspezialisten Schulte. Was sind Ihre Hauptaufgaben?Als nationaler Key Account Manager bin ich für die Betreuung und Weiterentwicklung der mir anvertrauten Kunden und als Einkaufsspezialist für das Handelswarengeschäft verantwortlich. Für die Marken Gruyters, Destrooper Olivier und Jules Destrooper haben wir einen nationalen Vertriebsauftrag, den ich vollumfänglich steuere. Zusätzlich bin ich für die Zusammenarbeit mit den für uns tätigen Handelsagenturen zuständig.
Trotz früher Erfolge als jugendlicher Unternehmer nahm Manuel Brake (27) den Rat seiner Eltern an, "was Vernünftiges zu lernen". Beim Händler Max Lüning absolvierte er sowohl seine Ausbildung als auch die berufsbegleitende Weiterbildung zum Betriebswirt. Um die Branche als Ganzes zu verstehen, folgte im Juli 2018 der Wechsel in die Industrie zur Conrad Schulte GmbH&Co.KG. Das Preisgeld möchte er für die GS1-Zertifizierung zum Online Category Manager verwenden.
Gibt es Menschen, die Sie beeindrucken?Ich bin nachhaltig von Dieter Schwarz beeindruckt. Mit ungezügeltem Ehrgeiz hat er den weltgrößten Discounter geschaffen, made in Germany. In der persönlichen Wahrnehmung ist er sehr zurückhaltend, teilt seinen Erfolg jedoch durch sein soziales Engagement mit der Region.
Was denken Sie? In zehn Jahren wird der Lebensmitteleinzelhandel …… sich radikal gewandelt haben. Neue Technologien werden flächendeckend den kassenlosen Einkauf ermöglichen. Die Zustellung von Lebensmitteln wird fester Bestandteil des Alltags sein.
Und die Lebensmittelproduktion?Sie wird für Verbraucher transparenter sein als je zuvor. Ob durch das neue Lieferkettengesetz oder die Marketingstrategien der jeweiligen Marken. Der Kunde will wissen, wie und wo die Produkte hergestellt werden.
Worüber haben Sie richtig herzhaft gelacht?Über die erste Ausgabe der "heute Show" nach der Bundestagswahl. Da ich mich in meiner Freizeit ebenfalls etwas mit Politik auseinandersetze, fand ich das sehr amüsant.
Was war Ihre letzte gute Idee?Die Frage aller Fragen – der Heiratsantrag.