Der Run auf staatliche Hilfen hat begonnen. Das Ministerium von Olaf Scholz (SPD) prüft, auch für mittelgroße Unternehmen staatliche Hilfsprogramme aufzulegen. Hier gebe es eine Lücke, räumte Staatssekretär Dr. Jörg Kukies im ersten "Digital Talk" von LZ und dfv Euro Finance Group ein.
Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind seit vergangenem Montag 742 Kreditanträge zur Corona-Hilfe eingegangen, mit einem Gesamtvolumen von 8,2 Mrd. Euro. Das berichtete KfW-Abteilungsdirektor Markus Merzbach heute Vormittag im "LZ Digital Talk" zu Finanzierungshilfen.
Das Bundesfinanzministerium (BMF) erwägt unterdessen, auch für mittelgroße Unternehmen staatliche Hilfsprogramme aufzulegen. Hier gebe es bislang eine Lücke, räumte Staatssekretär Dr. Jörg Kukies ein. "Minister Scholz und Arbeitsminister Huberts Heil haben es ja bereits angekündigt: Wir haben anfangs bewusst die Bazooka rausgeholt. Jetzt justieren wir nach in den Bereichen, die sich als zu wenig abgedeckt rausgestellt haben", bekräftigte Kukies.
Mitte vergangener Woche hatte der Handelsverband HDE in einer gemeinsamen Erklärung mit weiteren Handelsverbänden Nachbesserungen bei den geplanten Hilfsmaßnahmen in der Corona-Krise gefordert. Bei ungefähr einem Sechstel der Händler handele es sich zudem um mittelgroße Unternehmen, die nicht vom Soforthilfeprogramm der Bundesregierung profitierten. "Sie laufen Gefahr, zwischen den einzelnen Förderprogrammen der Bundesregierung durchzufallen", hatte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth unterstrichen.