In Österreich herrscht für Kunden ab kommenden Mittwoch Mundschutz-Pflicht. Die Masken werden vor den Märkten verteilt - sind allerdings nicht kostenlos.
Die österreichische Regierung hat im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie die Maßnahmen verschärft und unter anderem eine Mundschutz-Pflicht für Einkäufe angekündigt. Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte am Montag in Wien, dass die Supermärkte voraussichtlich ab Mittwoch mit der Verteilung von
Masken an den Eingängen beginnen werden. Derzeit werde auf entsprechende Lieferungen gewartet. "Es ist jetzt schon klar, dass viele Menschen an dieser Krankheit sterben werden - das lässt sich auch nicht verhindern. Aber wir müssen zumindest unser Möglichstes tun, damit nicht mehr Menschen sterben, als sterben müssen", sagte Kurz.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober kündigte zudem an, dass sämtliche Hotels per Regierungserlass vorübergehend geschlossen werden. Zudem erzwingt die Regierung für gefährdete Personengruppen eine Freistellung von der Arbeit, alternativ kann der Job im Homeoffice ausgeübt werden.
Die
Masken-Pflicht beim Einkauf sei eindeutig kein Ersatz für das Abstandhalten, sagte Kurz. "Es ist eine zusätzliche, verschärfte Maßnahme, um sicherzustellen, dass wir die Ausbreitung stärker noch reduzieren können." Er sei sich vollkommen bewusst, dass
Masken "für unsere Kultur etwas Fremdes sind". "Es wird eine große Umstellung sein." Kurz deutete bereits an, dass der Mundschutz-Pflicht auch auf den Arbeitsplatz ausgeweitet werden solle.
Bei den
Masken soll es sich um einen sogenannten Mund-Nasen-Schutz handeln. Die Kapazitäten an besonders hochwertigen
Masken, die das Gesundheitspersonal benötigt, soll dafür nicht angerührt werden. Bezahlen müssen die Menschen die
Masken selbst. "So eine Maske kostet nicht viel, das wird nicht das Thema sein", sagte Kurz. Laut dem 33-Jährigen ist Österreich das erste Land in Westeuropa, das diese Maßnahme setzt. Tschechien hat Mitte März einen Mundschutz-Zwang in der Öffentlichkeit eingeführt.